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KÖNIG OMRI, die MESCHA STELE

Der Name Omri wird an verschiedenen, archäologischen Objekten wiedergefunden. Eines davon ist die Mescha-Stele, ein Gedenkstein, verfasst in moabitischer Sprache. Die Stele wurde 1868 östlich des toten Meeres in Dhiban von dem elsässischen Missionar Frederick Augustus Klein entdeckt:

 

Omri wird mehrfach in außerbiblischen Texten erwähnt, davon zwei Mal in der Inschrift auf der Stele des Königs Mescha von Moab aus dem letzten Drittel des 9.Jhs. v.Chr. (TUAT 1,646.650; Gaß, 5-65; HTAT, 242-248). Der Text sagt, "Omri, der König von Israel unterdrückt "Moab" viele Tage" (Zeile 4f).

 

Die Inschrift führt weiter aus, Omri habe das Land mhdb' (alttestamentlich Medeba) eingenommen (Zeile 7f) und dieses "zu seiner Zeit und der Hälfte der Zeit seines Sohnes / seiner Söhne, vierzig Jahre" bewohnt (Zeile 8, Übersetzung nach HTAT, 245);

 

Indirekt wird auch auf seinen Sohn Ahab hingewiesen, wenngleich dieser nicht mit Namen genannt wird.

 

  

Textquelle: www.bibelwissenschaft.de

 

Das Original befindet sich Louvre in Paris,

Kopien im Britischen Museum in London und im Jordanischen Museum in Amman

Bild 234

 

Der Text der Inschrift lautet:

 

„Ich bin Mescha, Sohn des Kemosch […], König von Moab, der Dibonite. Mein Vater war König über Moab dreißig Jahre, und ich herrschte nach meinem Vater. Und ich machte dieses Höhenheiligtum für Kemosch in Qarchoh (vermutlich ein Teil von Dibon), ich baute sie als Zeichen der Rettung, denn er rettete mich vor allen Angreifern und ließ mich triumphieren über alle meine Gegner.“

 

Omri war König über Israel und bedrängte Moab viele Tage, denn Kemosch zürnte seinem Land. Und es folgte ihm sein Sohn. Und auch er sprach: „Ich will Moab bedrängen.“ In meinen Tagen sprach er (so). Aber ich triumphierte über ihn und über sein Haus. Und Israel ist sicher für immer zu Grunde gegangen. Und Omri hatte sich des ganzen Landes von Medeba bemächtigt. Und er wohnte darin in meinen Tagen und in der Hälfte der Tage seines Sohnes, vierzig Jahre, aber Kemosch wohnte darin in meinen Tagen. Und ich baute Baal-Meon und machte die Zisterne darin und ich baute Qirjatan.“

 

„Und die Leute von Gad wohnten im Lande Atarot von jeher. Und der König von Israel hat für sich Atarot gebaut. Ich griff die Stadt an und nahm sie ein. Und ich tötete alles Volk (?) der Stadt als Opfer für Kemosch und für Moab. Und ich brachte von dort den Altar ihres (Gottes) Dod (= Geliebter) und schleppte ihn vor Kemosch in Qerjot. Und ich ließ dort die Leute von Scharon und die Leute von Maharot wohnen. Und Kemosch sprach zu mir: Geh, nimm Nebo (im Kampf) gegen Israel.“

 

„Und ich zog bei Nacht los und kämpfte gegen es vom Anbruch der Morgenröte bis Mittag. Und ich nahm es ein und tötete alle: siebentausend Männer und Sklaven und Frauen und Sklavinnen und Dirnen, denn ich hatte es dem Kemosch geweiht. Und ich nahm von dort die (Kult-)Geräte JHWHs und schleppte sie vor Kemosch. Und der König von Israel hatte Jahaz gebaut und lagerte darin während seines Feldzuges gegen mich. Da vertrieb ihn Kemosch vor mir.“

 

„Und ich nahm aus Moab zweihundert Mann, alle seine Anführer. Und ich brachte sie nach Jahaz und nahm es ein, um es Dibon anzugliedern. Ich baute Qarhoh, die Mauern, die Mauern des Parks und die Mauern der Zitadelle. Und ich baute seine Tore und ich baute seine Türme und ich baute den Palast des Königs und ich machte die Dämme des Becken[s für die Quel]len inmitten der Stadt. Aber eine Zisterne gab es nicht inmitten der Stadt, in Qarhoh.“

 

„Da sagte ich zu allem Volk: Macht euch jeder eine Zisterne in seinem Haus. Und ich habe die Gruben hauen lassen für Qarhoh durch Gefangene Israels. Ich habe Aroer gebaut und machte die Straße am Arnon. Ich habe Bet-Bamot gebaut, denn es war eine Ruine. Ich habe Beser gebaut, denn es war in Trümmern, mit fünfzig Mann aus Dibon, denn ganz Dibon sind meine Untertanen. Ich regierte über Hundert in den Städten, die ich dem Land angegliedert habe.“

 

„Und ich baute [Mede]ba und Bet-Diblatan und Bet-Baal-Meon und trug dort davon […] Kleinvieh des Landes. Und [was] Hauronan [anlangt], so wohnte darin […und] Kemosch sprach zu mir: Steige hinab und kämpfe gegen Hauronan. Da stieg ich hinab und […und es wohnte] darin Kemosch in meinen Tagen […] und von dort […]und ich […]“

 

 

Übersetzung entnommen:

Hans-Peter Müller, Die Inschrift des Königs Mesa von Moab. In: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments/TUAT. Band 1: Rechts- und Wirtschaftsurkunden. Historisch-chronologische Texte. Gütersloher Verlags-Haus, Gütersloh 1985, ISBN 3-579-00065-9, S. 646–650 (= Bd 1 Lfg. 6 mit exakten Zeilenangaben).

 

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