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DAS BARNABAS EVANGELIUM

Das Barnabas-Evangelium gilt als nicht zu den 66 Büchern der Bibel zugehörig. Es wurde bisher auch nicht gefunden, weder in Abschriften noch im Original. Trotzdem ist es eines jener Werke, dass vor allem bei Muslimen sehr bekannt ist. Weshalb? Muslime verwenden dieses Evangelium um damit zu beweisen, dass die Bibel der Christen verfälscht wurde und der Koran bestätigt wird.

 

Tatsächlich gibt es zwei Funde die als Barnabas-Evangelium bekannt sind. Der ältere Fund liegt in italienischer Sprache vor, der andere in Altsyrisch; bei genauerer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass es sich nicht um jenes verschollene Evangelium des Barnabas handeln kann. Hier sind die Fakten dazu wie es WIKIPEDIA sieht:

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Das Barnabas-Evangelium versteht sich selbst als „wahres Evangelium Jesu, genannt Christus, eines neuen Propheten, der von Gott der Welt gesandt, gemäß dem Bericht des Barnabas, seines Apostels“ und gilt den Verteidigern seiner Echtheit als das einzige bekannte Evangelium, dessen Verfasser wirklich Zeuge der Ereignisse um Jesus war. Die Geschichte des Textes lässt sich jedoch nur bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Der älteste vollständig erhaltene Text ist ein italienisches Manuskript aus dem 18. Jahrhundert, das heute in der Österreichischen Nationalbibliothek einzusehen ist. Von zwei älteren, spanischen Manuskripten ist nur noch eines fragmentarisch erhalten und wird in Sydney aufbewahrt. Griechische, lateinische oder aramäische Handschriften wurden niemals entdeckt.

 

Die von den Verfechtern der Echtheit postulierte frühe Textgeschichte beruht auf einigen Spekulationen. Das Evangelium sei in der frühen Kirche weit verbreitet gewesen und beispielsweise durch Irenäus rezipiert worden, habe zwischenzeitlich sogar dem Kanon der alexandrinischen Kirche angehört, bis es im Jahr 325 durch das Konzil von Nicäa verboten worden sei.

Der Papst habe jedoch ein Exemplar in seiner Privatbibliothek gerettet, wo es aufbewahrt worden sei, bis es am Ende des 16. Jahrhunderts ein Freund Papst Sixtus V aus der Bibliothek entwendete. Nach einer weiteren Legende aus dem 16. Jahrhundert stamme ein Manuskript von Barnabas selbst. Es sei im Jahr 478 mitsamt den sterblichen Überresten des Barnabas auf Zypern entdeckt worden. Der Autor beruft sich dabei auf eine in ihrer Historizität umstrittene zypriotische Legende des 5. Jahrhunderts, in der allerdings von einem Evangelium berichtet wird, dass von Barnabas abgeschrieben wurde.

 

Für eine frühchristliche Existenz des heute bekannten Barnabas-Evangeliums gibt es keinen Beweis. Das Decretum Gelasianum de libris recipiendis et non recipiendis (496 n. Chr.) nennt zwar im Rahmen eines Verzeichnisses apokrypher Schriften ein Barnabas-Evangelium („Evangelium nomine Barnabae“) unter den kirchlich nicht angenommenen Büchern. Die Schrift ist jedoch sonst unbekannt und kann daher nicht mit dem heute bekannten Werk identifiziert werden. -  (- -Text WIKIPEDIA)

Bild 57

Der jüngere Fund der angeblich 2000 in der Türkei gemacht wurde (siehe auch das obere Bild) wird als Barnabas-Evangelium angesehen das 1500 Jahre alt sein soll. Am Ende dieser links abgebildeten Seite findet sich jedoch ein Hinweis der etwas anderes aussagt.

 

 

Wiedergabe in unvokalisierter Estrangela-Schrift:

 

ܐܒܬܟ ܐܦܐ ܐܒܝܬܟ ܫܝܦ ܢܪܡ ܬܡܫܒ

ܐܘܢܢܒ ܐܝܠܥ ܐܪܕܕ ܐܢܒܪܕ ܗܬܕܝܐ ܠܥ

ܢܪܡܕ ܐܡܫܡܚܘ ܐܦܠܐ ܐܬܢܫܒ

 

 

 

 

Die Übersetzung soll wie folgt lauten:

  

„Im Namen (?) unseres Herrn. Dieses (?) Buch wurde geschrieben

durch die Mönche/Äbte des Hohen Klosters (des Oberen Klosters?) [dērā

ʿalāyā?] in Ninive im Jahre 1500 unseres Herrn.“

 

 

Das Produkt, falls echt, wäre also aus dem Jahre 1500 n.Chr., und nicht "1500 Jahre alt" wie gemeldet/spekuliert wird. Und selbst dann wäre es von keinem Augenzeugen geschrieben worden, da der Schreiber das Manuskript erst 500 n.Chr. verfaßt hätte.

Die Übersetzung des italienischen Barnabas-Evangeliums wurde auch in Deutsch als Buch herausgegeben. Auch hier ist auffällig, dass der Umfang des italienischen Textes bedeutend größer ist als jene ca. 20 Blätter des türkischen Fundes.

Betrachtet man den Text, der von einem Augenzeugen der damaligen Ereignisse rund um die erste Gemeinde in Jerusalem stammen soll, finden wir gravierende Unstimmigkeiten; darunter sind:

 

  • Jerusalem sei mit dem Boot/Schiff erreichbar obwohl es mitten am Festland liegt und kein schiffbares Gewässer hinführt (Kapitel ... )
  • Erwähnung einer Münze: Dinar zu 60 minuti" die jedoch erst im Mittelalter in Spanien im Gebrauch war (Kapitel ...)
  • Der Abstand der "Jubeljahre" wird mit 100 Jahren angegeben (Ein Fest das in 3.Mose 25:8-12 mit 50 Jahren angegeben ist). Den Abstand von 100 Jahren gab es in der Geschichte nur einmal. Papst Bonifazius XIII setze es 1300 von 50 auf 100 Jahre hinauf. 43 Jahre später, also 1343, revidierte Papst Clemens VI diese Entscheidung und setzte es wieder auf die ursprünglichen 50 Jahre zurück. (Kapitel ...)
  • Es wird aus der Vulgata, der lateinischen Übersetzung der Septuaginta zitiert. Die lateinische Bibel wurde jedoch erst im 4.Jhd geschrieben.
  • Die Stadt Ninive soll am Meer liegen. Tatsächlich befindet sich Ninive jedoch am Tigris weit im Norden des heutigen Irak.
  • Die Römer hätten zu Lebzeiten Barnabas das Land verlassen. Dies geschah jedoch erst viele Jahrhunderte später.
Bild 58

Zu diesem gibt es noch unzählige weitere Hinweise die ebenfalls darauf deuten, dass dieser Fund wahrscheinlich in Spanien von einem konvertierten Christen oder Muslimen im 14.Jhd geschrieben wurde. Hier ist eine kurze Auflistung jener Stellen die mit dem Gedankengut des Korans übereinstimmen oder die Glaubwürdigkeit der Bibel in Frage stellen:

  • Jesus wurde geboren als Pilatus Statthalter in Jerusalem war, also etwa 26-27 nach Christi Geburt (Kapitel 3)
  • Jesus erwähnt die Notwendigkeit der Beschneidung (Kapitel 22-23) 
  • Adam zitiert das islamische Glaubensbekenntnis; Schahada (Kapitel 39)
  • Jesus nennt "Mahomed" den Größeren der nach ihm kommen soll und der Messias ist (Kapitel 97)
  • Judas verwandelte sich in das Ebenbild Jesus (Kapitel 216)
  • Judas wurde anstelle von Jesus gekreuzigt (Kapitel 217)
  • Jesus ist nicht auferstanden (Kapitel 221)
  • Paulus habe das Evangelium verfälscht indem er behauptet Jesus sei Gottes Sohn (Kapitel 222)
  • Von Jesus wird behauptet, dass er nicht der Messias sei. Andererseits wird er "Christos" benannt, das griechische Wort für Messias.
  • Jesus selbst bestätigt, dass er nicht der Sohn Gottes sei (Kapitel ...)
  • Die Frucht des Paradieses die Adam und Eva gegessen haben war ein Apfel (Kapitel ...)
  • Ismael und nicht Isaak wurde beinahe von Abraham geopfert (Kapitel ...)
  • Es werden 4 der 5 "Säulen des Islam" erwähnt die es im ersten Jahrhundert jedoch noch gar nicht gab.

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