Hier muss man den ganzen Text dieses Ereignisses lesen. Nimmt man nur den Vers worin man liest was Jesus sagte gibt's Probleme. Es kann auch nicht angenommen werden, dass alle vier Evangelisten ihre Briefe zeitgleich und unter Absprache verfasst haben. Zumal Markus und Lukas auch nicht zu den 12 Aposteln zu rechnen sind. Alle vier können jedoch in Sicht- und Hörweite der Kreuzigung gestanden haben, unabhäbgig davon ob sie damals schon an Jesus als den Erlöser glaubten oder nicht.
Nach Matthäus 27:46 rief er "mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen". Danach gab man ihm Essig zum trinken. Daraufhin schrie Jesus etwas das nicht textlich erwähnt wird und er stirbt.
Im Markus 15:33-37 wird genau dieselbe Reihenfolge und Aussage angeführt.
Nach Lukas 23:46 rief Jesus mit lauter Stimme "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist". Das sind jene Worte die in Matthäus und Markus nur als "und er schrie und starb" erwähnt werden.
Nach Johannes 19:30 sagte er nachdem er den Essig bekommen hatte "Es ist vollbracht". Dies schrie er nicht, sondern er sagte es. Da jedoch nur Johannes als einziger von den Jüngern am Kreuz war, konnte nur er diese Worte verstehen und hören und somit dokumentieren.
Zusammengefasst ergibt sich folgende Reihenfolge: Um die neunte Stunde rief Jesus "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen". Danach bekam er Essig zu trinken. (Wie viel Zeit jetzt verging wissen wir nicht) Daraufhin sagte er sagen "Es ist vollbracht" (Das nur Johannes als einziger von den vier Evangelisten hörte da er nah am Kreuz stand). Danach rief Jesus "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist" und er starb.
In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass die Schriftgelehrte damals die Schriften praktisch auswendig konnten. Dies war auch so mit den Psalmen. Als Jesus die Worte "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen" sowie "Es ist vollbracht" rief, zitierte er damit den ersten und letzten Vers des 22. Psalm, einer jener Stellen die uns über den kommenden Messias berichtet. Dadurch wussten die anwesenden Juden, das Jesus sich in diesem Moment auf seine Eigenschaft als eben jenen Messias bezog.